17.03.2023

Filztarnanstrich von 1918

1918 war ein ereignisreiches Jahr für die Entwicklungsgeschichte des deutschen Stahlhelms. Die neue Innenausstattung 18 wurde eingeführt, an welcher der Kinnriemen fest verbaut war. Im August 1918 wurde auf Befehl erlassen, wie ein Tarnanstrich am Stahlhelm auszusehen hat.


The Felt camouflage from 1918 

1918 was a significant year in the development of the German steel helmet. With the introduction of new interior fittings,these having the chinstrap now attached directly to the sheet steel liner band and no longer to the helmet shell. This has become known by collectors as the  Model 18.  Another separate development in August 1918 was a directive was published and distributed that specified how the steel helmet should be painted for camouflage purposes in the field.

Es gab im Ersten Weltkrieg viele Hersteller, die Stahlhelme produzierten. Es gab jedoch nur einen Hersteller, der mit der Entwicklung des Stahlhelmes beauftragt wurde - die Eisenhüttenwerke Thale AG. So wurde auch die Form des Helms weiterentwickelt. Das Resultate waren der Stahlhelm mit Ohrenausschnitt und der Stahlhelm ohne Frontschirm. Beide Varianten sollten einen verbesserten Tragekomfort für den Träger bieten und Einschränkungen bei der Bedienung von Technik verringern. Mit der Einführung der Stahlhelme mit Ohrenausschnitt tauchte auch ein filzartiger Tarnanstrich auf. Dieser war ausschließlich auf den Helmen mit Ohrenausschnitt zu finden und reduziert sehr stark Reflexionen. Das Erscheinungsbild dieses Anstriches war sehr matt, was eine deutlich verbesserte Tarnwirkung mit sich brachte.

Im Archiv des Militärhistorischen Museums in Dresden finden sich zwei Stahlhelme 16 mit einem solchen Filztarnanstrich. Beide Helme stammen aus Thale (Glockenstempel ET), haben Kreidemarkierungen auf der Frontseite und scheinen kaum getragen worden zu sein. Im Lederring befindet sich ein Tintenstempel "B.A. X III 1916". Dieser steht für "Bekleidungsamt Stuttgart 1916". 

Leider ist heute nicht mehr nachvollziebar, wann genau der Anstrich aufgebracht wurde. Nach einem Austausch mit dem englischen Sammler und Buchautor Oliver Lock bleiben weiter viele Fragen offen. Der sehr gute Zustand, die minimalen Gebrauchsspuren und Markierungen legen den Verdacht nahe, dass es sich um einen Stahlhelm des Bekleidungsamtes handeln könnte, bei dem dieser Anstrich getestet wurde oder als Probe vorlag?! Auch über die Entwicklung dieser Filz-Farbe kann man nur Spekulieren. Hierfür käme ein Zeitrum in Frage, der sich Ende 1917 bis Anfang 1918 erstreckt.
 


 Although many manufacturers produced steel helmets during World War I, only one was tasked with developing the helmet . This being  Eisenhüttenwerke Thale AG. As a result, the helmet's design continued to evolve, resulting in the introduction of the steel helmet with ear cutouts and the steel helmet without a front visor. Both variants were intended to provide improved comfort for the wearer and reduce restrictions when operating technology such as vision aid devices, sights etc.

With the introduction of the steel helmet with ear cutouts came tests of a  felt-like camouflage anti reflective paint finish. This paint was  used on the ear-cutout helmets and greatly reduced reflections. The appearance of this paint was very matte, resulting in significantly improved camouflage effectiveness especially in the wet.

In the archive of the Military History Museum in Dresden there are two Stahlhelme 16 with such a felt camouflage finish. Both helmets are from Thale and thus  ET stamped. Both have chalk markings on the front and appear to have hardly been worn. There is an ink stamp "BA X III 1916" in the leather liner band. This stands for "Clothing Office Stuttgart 1916".

Unfortunately, it is no longer possible to trace exactly when the paint was applied. After communication with the English collector and author Oliver Lock we  both agreed  many questions remain to be answered. The very good condition, the minimal signs of wear and markings raise the suspicion that it could be a steel helmet from the clothing office, on which this coating was tested or was available as a sample? One can only speculate about the development of this felt paint finish. A period of perhaps  the end of 1917 to the beginning of 1918 would be a logical time frame for this experimentation?

  

Stahlelm mit Filztarnanstrich: Sammlung MHM der Bundeswehr - Dresden

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