Spielzeughelme
Seit je her ahmen oder spielen Kinder das Verhalten von Erwachsene nach. Dabei können aus einfachen Stöckern mit etwas Phantasie mächtige Schwerter oder andere Gegenstände werden. Wenn Kindern dann originalgetreues Spielzeug zur Verfügung gestellt bzw. geschenkt wird, intensiviert dies natürlich das Spiel der Kinder enorm.
Vor über 100 Jahren gab es schon Nachbauten von Pickelhauben oder Pelzmützen, mit denen die Kinder "Soldaten" spielten. Durch die um 1815 in Frankreich erfundenene Methode des Blechdrückens konnte im Industriezeitalter (um 1850) eine große Menge an Blechspielzeug hergestellt werden. So konnte sich eine breite Schicht der Bevölkerung Spielzeug für ihre Kinder leisten. In den Kriegsjahren 1914-1918 waren Spielzeugfabrikanten auf die Herstellung von Rüstungsgütern angewiesen, da es Importverbote von deutschen Waren gab, worunter auch Spielzeug fiel. So beganne Hersteller wie beispielsweise die Firma Bing erst 1925 wieder mit der Vermarktung ihrer Spielzeugprodukte.
Quelle: www.blechroboter.de
Die Entwicklung der Waffentechnik spiegelte sich auch im Spielzeug wieder. So gab es neben den modernen Fahrzeugen auch Stahlhelme, die sich im Portfolio der Spielzeugfabrikanten wieder fanden. Die Helme wurde größten Teils aus Blech, aber auch aus Pappe hergestellt und konnten neben Uniformen und Spielzeuggewehren den Kindern als Spielzeug gekauft werden.
Es gab etliche Hersteller, die Blech-Spielzeughelme anboten. Bei der Helmform orientierte man sich an den Stahlhelmen der Reichswehr. Auch ein Abzeichen wurde getreu dem Vorbild angebracht.
In der Zeit des Nationalsoialismus wurden diese Helme weiter produziert und mit aktuellen Emblemen nach dem Vorbild der Wehrmacht beklebt. Mit dem neuen, modernen Wehrmachtshelm (Stahlhelm 35) wurde auch ein neuer Blechhelm auf dem Markt gebracht, dessen Form an den neuen Stahlhelm der Wehrmacht angelehnt wurde.
Auch in der DDR gab es im Prizip das gleiche Spielzeug wie vor dem 2. Weltkrieg. Lediglich der Werkstoff veränderte sich und so lösten Kunststoffe im Laufe der Jahre das Blech oder Holz ab. Der dem NVA Stahlhelm nachempfundene Kinderhelm, als auch eine Version eines Feuerwehrhelmes wurden aus Kunststoff hergestellt.
Zur heutigen Zeit hat man die mit Abstand größte Auswahl an Spielzeugen, Modellen und Computerspielen, bei denen man neben aktuellen Militaria-Spielzeug auch historische, futuristische oder fiktive Szenarien wählen kann. Nach wie vor gibt es auch noch Spielzeughelme für Kinder, allerdings haben diese eher zivile Vorbilder und sind Feuerwehrhelmen nachempfunden, die in den 1960er Jahren bei den Feuerwehren nach und nach eingeführt und weitgehents noch bis heute getragen werden.